Standesbeamtin Andrea Schäfer feiert 40-jähriges Dienstjubiläum
Annabell Steiner Im Leben von sehr vielen Menschen hat Andrea Schäfer eine bedeutende Rolle gespielt. Jetzt hat sie selbst im Mittelpunkt gestanden, denn die engagierte Standesbeamtin der Stadt Neuenrade feierte ihr 40-jähriges Dienstjubiläum – eine beeindruckende Leistung, zu der ihr Bürgermeister Antonius Wiesemann, Personalchef Frank Staffel und viele weitere Kollegen herzlich gratulierten.
Als Andrea Schäfer vor genau vier Jahrzehnten, am 1. August 1984, ihre Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten antrat, ahnte sie wohl kaum, wo der Weg sie hinführen würde. Nach der erfolgreichen Abschlussprüfung arbeitete sie zunächst im Ordnungs- und Einwohnermeldeamt. Im Oktober 1990 wurde Andrea Schäfer erstmals zur Standesbeamtin bestellt, nachdem sie eine Zusatzqualifizierung an der Fachakademie für Standes-amtswesen in Bad Salzschlirf erworben hatte. Zwischen 1991 und 1994 absolvierte sie erfolgreich den Verwaltungslehrgang II. Im Juli 1992 wechselte sie für einige Jahre in das Sozialamt, bevor sie im Dezember 1998 abermals die Aufgaben als Standesbeamtin übernahm.
Mit ihrem freundlichen Wesen und ihrer genauen Arbeitsweise hat Andrea Schäfer seitdem zig Paare getraut, hin und wieder Neugeborene registriert und viele Sterbefälle beurkundet. Im Jahr 2018 traute sie das tausendste Paar. Inzwischen sind rund 250 weitere Eheschließungen im Rathaus und in der Villa am Wall hinzugekommen.
Jede Zeremonie war einzigartig und doch hatten alle Trauungen eines gemeinsam: die herzliche und persönliche Art, mit der Andrea Schäfer die Paare durch diesen besonderen Moment führte. Ihre Fähigkeit, den richtigen Ton zu treffen und jedem Ereignis eine individuelle Note zu verleihen, machte sie zu einer unverzichtbaren Stütze für viele Familien. Kein Wunder, denn die Jubilarin selbst sagt: „Das ist mein Herzstück. Klar habe ich inzwischen Routine, aber bis heute bin ich emotional dabei und verdrücke auch manchmal ein Tränchen.“ Besonders in Erinnerung geblieben sind ihr eine mittelalterliche Trauung, bei der sie im thematisch passenden Gewand kam und ihre Rede auf Pergament druckte, und eine Eheschließung im Dezember, zu der die Brautleute Nikolauskostüme trugen.
Mit den Jahren hat sich auch in ihrem Arbeitsbereich viel verändert. Von der Einführung neuer gesetzlicher Regelungen über den Übergang zur digitalen Verwaltung bis hin zu den Herausforderungen, die der Cyberangriff auf die Südwestfalen IT mit sich brachte – Andrea Schäfer meisterte jede Herausforderung mit Bravour. „Seit 2004 bieten wir freitagsnachmittags und samstags Hochzeiten an. Im gleichen Jahr kam auch die Villa am Wall als Lokalität für Trauungen hinzu“, erinnert sich die 56-Jährige. Inzwischen gibt es gleichgeschlechtliche Trauungen, der Stil habe sich laufend geändert und das Standesamt habe für viele Paare deutlich an Bedeutung gewonnen. „Ich freue mich auf viele weitere Jahre im Standesamt. Es ist ein Privileg, die Menschen in so wichtigen Momenten ihres Lebens begleiten zu dürfen“, sagt sie.