Parken in Neuenrade: Freie Fahrt für Feuerwehr in engen Straßen
Annabell Steiner Das Einsatzfahrzeug des Löschzugs Stadtmitte kommt am Berentroper Berg einfach nicht weiter, ein parkendes Auto versperrt den Weg. Auch mit millimetergenauem Rangieren war hier für die Feuerwehr Schluss – im Einsatz fatal. Diesmal (17. Juni) war es zum Glück ein Pressetermin mit Feuerwehr, Bürgermeister und Ordnungsamt, um die Neuenrader Bevölkerung für ihr Parkverhalten in schmalen Straßen zu sensibilisieren.
So wie am Berentroper Berg gibt es in Neuenrade viele Straße mit einer geringen Durchfahrtsbreite. Die Straßen Fichtenweg, Rote Mütze, Gosekamp, Wemensiepen, Im Wiegei oder der Hakemetweg zum Beispiel. Im Ginsterweg (März 24) und im Breitenteich (März 23) wurde das Parken auf der Straße bereits verboten, weil es dort immer wieder Probleme gab.
„Wir können nur helfen, wenn wir die Einsatzstelle erreichen. Jede Straße, durch die wir nicht fahren können, ist eine, in der wir im Notfall nicht schnell genug am Einsatzort sind. Deshalb bitten wir, beim Parken zu überlegen, ob wir durchkommen würden“, sagt Nils Kohlhage, Pressesprecher der Neuenrader Feuerwehr. „Das hilft auch dem Rettungsdienst, der Müllabfuhr und dem Winterdienst“, ergänzt Bürgermeister Antonius Wiesemann. „Uns geht es aber vor allem um die Sicherheit. Wo das Ordnungsamt Falschparker entdeckt, kostet es Geld. Wenn die Feuerwehr nicht durchkommt, kostet es im schlimmsten Fall Menschenleben. Beides muss nicht sein.“
Annabell Steiner Frank Herber vom städtischen Ordnungsamt erklärt, dass das Halten und Parken in der Straßenverkehrsordnung geregelt ist. Demnach ist es an engen und unübersichtlichen Straßenstellen unzulässig – auch ohne entsprechendes Schild. Mit engen Straßenstellen sind Stellen mit 3,05 Meter Durchfahrtsbreite gemeint. Wer das missachtet, riskiert ein Verwarn- beziehungsweise Bußgeld. Er und seine Kollegen verteilen in der Regel aber statt Knöllchen erst mal Zettel, die auf die erforderliche Restfahrbahnbreite hinweisen.
Nils Kohlhage berichtet, dass Feuerwehrfahrzeuge meist Lkw und bis zu 2,55 Meter breit sind. „Aber nicht nur zum Durchfahren, sondern auch zum Aufstellen unseres Hubrettungsfahrzeugs, dem Aufbauen einer Wasserversorgung und zum Entnehmen der Geräte benötigt wir Platz.“
Daher der gemeinschaftliche Appell: „Bitte beachten Sie die verbleibende Fahrbahnbreite beim Parken in einer engen Straße, suchen Sie eine Stelle, an der keine Gefährdung für andere Verkehrsteilnehmer entsteht. Auch Sie könnten auf schnelle Hilfe im Notfall angewiesen sein.“