Landarztprojekt LOCALHERO: Medizinstudent im MVZ
Annabell Steiner Mit einem Lächeln im Gesicht und einem Stethoskop um den Hals kehrt Alrik Neff ins Medizinische Versorgungszentrum Neuenrade (MVZ) zurück. Bereits zum dritten Mal absolviert der 23-jährige Medizinstudent der Universität Witten/Herdecke hier ein Praktikum. Bis zum 22. November gewinnt er weitere spannende Einblicke in das ländliche Gesundheitswesen.
Alrik Neff ist Teil des Landarztprojekts „LOCALHERO“, das bei angehenden Medizinern frühzeitig das Interesse für das Arbeiten auf dem Land wecken, medizinischen Nachwuchs in der Gegend halten und so die medizinische Versorgung der Menschen in den teilnehmenden Regionen verbessern will. Der junge Medizinstudent war sofort Feuer und Flamme für das Verbundprojekt verschiedener Universitäten und Kreise, stammt er doch selbst aus einer ländlich geprägten Region und würde sich eher als Dorfkind denn als Stadtmensch bezeichnen. Alrik Neff kommt aus dem rheinland-pfälzischen Alzey, einer Stadt mit knapp 20.000 Einwohnern in der Nähe von Mainz.
Nach einer Ausbildung zum Rettungssanitäter war ihm klar, dass er sein medizinisches Wissen mit einem Studium vertiefen möchte. Und bei der sogenannten Famulatur kann er das Gelernte nun erneut in der Praxis anwenden und zwei Wochen lang praktische Erfahrungen sammeln. Das MVZ mit einem breiten Spektrum an medizinischen Leistungen, das bei Bedarf gerne mit Hausbesuchen unterstützt, und sich als zentrale Anlaufstelle für die medizinische Versorgung in der Region etabliert hat, bietet dafür beste Bedingungen. Wenn Alrik Neff erzählt, dass er in der Praxis Hinterm Wall, begleitet von den Ärzten, Anamnesegespräche führen, Lungen abhören und Blut abnehmen darf, steht ihm die Begeisterung ins Gesicht geschrieben.
Für das Projekt LOCALHERO findet er nur gute Worte. Er lobt zum Beispiel das Freizeitprogramm, das der Märkische Kreis für die Studierenden zusammengestellt hat. Eine Führung auf der Burg Altena hat er ebenso schon mitgemacht wie Stand-up-Paddling auf der Sorpe. Ein weiterer Pluspunkt: die organisatorische Unterstützung. Denn die Unterkunft am Einsatzort wird den Teilnehmern bereitgestellt, was den Praktikanten entlastet und eine weitere Bindung an die Region schafft.
Für Alrik Neff steht schon fest, dass die Erfahrungen in Neuenrade seine berufliche Laufbahn prägen. „Ich werde im Verlauf meines Studiums noch viel erleben und sehen, aber wenn ich mich jetzt entscheiden müsste, würde ich Hausarzt“, sagt der 23-Jährige. Er schätzt die Bandbreite an Fällen und die langfristige Begleitung der Patienten, am MVZ zudem das „klasse Team“. Nach seinem Praktikum in Neuenrade beginnt für ihn die Klinikphase seines Studiums, dann geht es für ihn vier Wochen in die Chirurgie in Witten.