Kohlhage-Brüder zu Ehrenbürgern ernannt
Eine sehr seltene Würdigung besonderer Verdienste hat Bürgermeister Antonius Wiesemann beim Bürgerempfang der Stadt Neuenrade am Tag der Deutschen Einheit vorgenommen: Die Stadt hat Friedrich Wilhelm Kohlhage und Dr. Ernst Hermann Kohlhage zu Ehrenbürgern ihrer Heimatstadt Neuenrade ernannt.
Das Ehrenbürgerrecht ist die höchste Auszeichnung, die eine Kommune nach der Gemeindeordnung vergeben kann. Dies verdeutlicht, welcher hohe Maßstab hier angelegt wird. Die beiden neuen Ehrenbürger haben mit ihren bürgerschaftlichen Leistungen dazu beigetragen, dass Neuenrade heute so eine angesehene und lebenswerte Stadt ist.
Friedrich Wilhelm Kohlhage hat sich von 1964 bis 1984 20 Jahre als Mitglied des Rates der Stadt Neuenrade ausgezeichnet und war zudem von 1975 bis 1979 erster stellvertretender Bürgermeister. Daneben hat er sich jahrzehntelang in zahlreichen Neuenrader Vereinen als Vorsitzender des Vorstandes betätigt. Besonders hervorzuheben ist hier seine 22-jährige Tätigkeit als Oberst der Neuenrader Schützengesellschaft. Lange Jahre hat er auch die Schwimmabteilung des TuS Neuenrade als Vorsitzender geführt.
Bis Ende der 1960er Jahre gab es in Neuenrade eine Katholische und eine Evangelische Volksschule. Für ihre Zusammenführung hat sich Friedrich Wilhelm Kohlhage stark gemacht und eine Elternbefragung initiiert – mit dem Ergebnis, dass wir heute EINE Grundschule für alle haben.
Durch seine Mitinitiative im Jahr 1973 wurde 1978 das Neuenrader Gertrüdchen wiedereingeführt. Seit Jahrzehnten gehört Friedrich Wilhelm Kohlhage dem Gertrudenkomitee an.
„KoCo“, wie er von Freunden genannt wird, hat die Entwicklung der Stadt Neuenrade und ihr gesellschaftliches Leben entscheidend mitgeprägt und immer ein offenes Ohr, wenn es darum geht, die Bürgerinnen und Bürger seiner Heimatstadt schnell und unkompliziert zu unterstützen.
Dr. Ernst Hermann Kohlhage hat durch seine Unterstützung das soziale und gemeinschaftliche Leben in der Stadt Neuenrade in besonderem Maße bereichert. Auf Wunsch seiner Heimatstadt hat er sich bei der Neugestaltung des Neuenrader Stadtparks mit dazugehörigem Spielplatz, dem Karussell Karlo und dem Neuenrader Skaterpark extrem engagiert und damit eine große Verbundenheit für seine Geburtsstadt Neuenrade gezeigt und hierbei besonders die Jugend gefördert.
Dr. Ernst Hermann Kohlhage hat Neuenrade bei den Olympischen Spielen 1952 in Finnlands Hauptstadt Helsinki vertreten. 100 Mark hat die Stadt damals dazugetan.
Den Zwillingsbrüdern, die vor 91 Jahren in Neuenrade das Licht der Welt erblickten, wurde bereits das Bundesverdienstkreuz für ihr besonderes Engagement verliehen – und nun wegen der unverkennbaren Verbundenheit zu ihrer Geburtsstadt die Ehrenbürgerschaft der Stadt Neuenrade.
„Friedrich Wilhelm Kohlhage und Dr. Ernst Hermann Kohlhage sind große Vorbilder, denen nachzueifern Verpflichtung ist. Die Stadt Neuenrade schuldet beiden Dank und Anerkennung“, sagte der Bürgermeister in seiner Laudatio.
Das Ehrenbürgerrecht ist in der Stadtgeschichte erst ein einziges Mal verliehen worden. Bislang war nur Hans Schmerbeck Ehrenbürger der Stadt. Er war von 1964 bis 1999 Bürgermeister.