57 Neuenrader bekräftigen Partnerschaft mit Klingenthal
57 Neuenraderinnen und Neuenrader, darunter auch das Stadtoberhaupt Bürgermeister Antonius Wiesemann, machten sich vom 8. bis 11. Juni auf den Weg nach Klingenthal, um mit ihrem Besuch die mittlerweile 33-jährige Partnerschaft zu bestätigen. Am frühen Donnerstagmorgen des Fronleichnamsfeiertages ging es per Reisebus los Richtung Sachsen.
Pünktlich zum Nachmittagskaffee hatte die Reisegruppe ihr Ziel erreicht und checkte im Hotel Gasthof Zwota, einem Ortsteil von Klingenthal, ein. Kaffee und leckerer Käsekuchen versüßten die lange Busfahrt. Bei der sich anschließenden Stadtrundfahrt feierte Xenia Brunner, Kultur- und Tourismusbeauftrage der Stadt Klingenthal, ihre Stadtführer-Premiere. Nach dem Abendessen stand noch ein Abendrundgang mit dem Nachtwächter durch den Klingenthaler Ortsteil Zwota auf dem Programm.
Am nächsten Tag ging es in die Kreisstadt des Vogtlandes, nach Plauen. Zunächst stand ein Besuch des Spitzenmuseums an, welches sich in den Räumen des ehemaligen Rathauses befindet. Neben den vielen Informationen zur Geschichte der Stickerei im Vogtland gab es zahlreiche kostbare Ausstellungsstücke Plauener Spitze zu bestaunen. Der nächste Termin war dann sehr offiziell, denn Landrat Thomas Hennig, der bis 2022 Oberbürgermeister von Klingenthal war, empfing die Neuenrader Reisegruppe in seiner neuen Wirkungsstätte, dem Landratsamt. Während des knapp einstündigen Gespräches informierte Thomas Hennig die Neuenrader über seine Aufgaben, die wirtschaftliche Entwicklung der Vogtlandregion und wie zufrieden und dankbar er über die mehr als 30-jährige städtepartnerschaftliche Zusammenarbeit mit Neuenrader ist. Über all die Jahre sind neben den offiziellen Verbindungen auch sehr viele private freundschaftliche Beziehungen entstanden und er persönlich freue sich jedes Mal, wenn er ins Sauerland reisen kann – besonders gern zum Gertrüdchen. Während auf den Landrat weitere Termine warteten, hatten die Neuenrader den Nachmittag zur freien Verfügung. Ein vogtländischer Abend mit Bauernbuffet und musikalischer Unterhaltung durch zwei Musiker des Stadtorchesters Klingenthal, rundete den ereignisreichen Tag harmonisch ab.
Am nächsten Morgen ging es nach Klingenthal. Die Besichtigung des Musik- und Wintersportmuseums beziehungsweise der Besuch der Skischanze und der Vogtlandarena standen zur Auswahl.
Im Museum zeigte Xenia Brunner den großen Schatz der Musikinstrumente durch alle Epochen: Die einfache Mundharmonika für den täglichen Gebrauch und die kostbaren Akkordeons, wobei ein Instrument der Vaterlandwerke aus Neuenrade besonders interessant war. In der Abteilung Wintersport wurde an alle siegreichen Skispringer erinnert. Alte Ski aus Holz und abenteuerliche Bindungen wurden besonders bestaunt.
Auf die Besucher der Skischanze wartete ein ehemaliger erfolgreicher Skispringer – Manfred Deckert. Er gewann bei den Olympischen Spielen 1980 in Lake Placid die Silbermedaille von der Normalschanze und 1982 war er Sieger der Vierschanzentournee. Eindrucksvoll erklärte er alles, was mit der Schanze, dem Skispringen und Skifliegen zu tun hat; worauf die Athleten, Trainer und Medienvertreter zu achten haben und wie so ein Wettkampf-Skispringen abläuft. Die Besucher fuhren mit dem Aufzug die Schanze hinauf, verweilten einen Moment in dem Warte- und Aufwärmraum der Springer und konnten so auch einen Blick vom Schanzentisch ins Tal werfen. All das, was man von Fernsehübertragungen kennt, konnte man persönlich nachempfinden.
Am Nachmittag stand der Empfang im Klingenthaler Rathaus durch Oberbürgermeisterin Judith Sandner an. Vor dem Rathausgebäude wehte zur Überraschung aller neben der Klingenthaler auch die Neuenrader Fahne. Das Mundharmonika-Orchester UHU’s spielte bekannten Melodien und die Neuenrader stimmten kräftig mit ein. Dies war ein gelungener Einstieg für den sich anschließenden Besuch des Klingenthaler Stadtfestes. Bürgermeister Antonius Wiesemann hatte zudem die Ehre, die Gewinner des Klingenthaler Grenzlandhunderter „Durch das Zwotatal zum Aschberggipfel” - eine 100 Kilometer lange Wanderung - auszuzeichnen.
Sonntag nahm die Reisegruppe am ökumenischen Gottesdienst im Festzelt auf dem Marktplatz teil. Da unter den Reisenden einige Sängerinnen und Sänger des Neuenrader Shalomchores waren, beteiligten sie sich musikalisch mit zwei Liedern im Gottesdienst. Nach einem kurzen Abstecher zum Stadtfest ging es zurück nach Neuenrade.
Fazit dieser Reise: Vier unvergessliche Tage, die sehr gut geplant waren für eine gemischte Reisegruppe im Alter zwischen sechs und über 80 Jahren in einer wunderschönen landschaftlichen Region, in einem guten Hotel, bei gutem Wetter, sehr gastfreundlichen und liebevollen Menschen, einem tollen Busfahrer, der die Gruppe sicher hin- und zurückgefahren hat. Sicherlich werden einige Mitreisende nicht zum letzten Mal in Klingenthal gewesen sein.